![Peter Gunkel und seine Mutter werden durch das DRK betreut. Altenpflegerin Heike Behnke bringt die Medikamente und nimmt sich dabei immer Zeit für ein liebes Wort.]()
Jasmin Bannan, Eidelstedt - Wenn Peter Gunkel nach dem Feierabend seine 89-jährige Mutter in der Eidelstedter Reihenhaussiedlung im Teinstücken besucht, ist die Freude der alten Dame immer wieder groß. „Er ist doch mein einziger Schatz“, erklärt die gutaussehende, schlanke Seniorin, und drückt ihren Sohn ganz fest. Peter Gunkel ist froh, dass seine Mutter ihn noch erkennt. Sie vergisst immer mehr. „Vor ungefähr zwei Jahren sagte meine Mutter zu mir: „Du, ich glaub’, ich habe Demenz. Das hat mich beeindruckt und geschockt.“ Aus der bereits bemerkten „Alterstüdeligkeit“ wurde eine Krankheit: Demenz.
Peter Gunkel kümmerte sich in den letzten Jahren um seine Mutter, machte mir ihr den Wocheneinkauf, kochte Essen, putzte die Wohnung und leistete ihr Gesellschaft, soweit es der Beruf des Elektroninge-nieurs zuließ. „Meine Mutter ist 1958 mit meinem Vater in diese Siedlung gezogen, ihr Mann verstarb 1990. In den letzten Jahren haben dann auch die sozialen Kontakte abgenommen“, erzählt der Sohn. Nun besucht Gudrun Gunkel die Tagespflege des Deutschen Roten Kreuzes und zusätzlich eine Betreuungsgruppe für Demenzkranke (siehe Kasten). „Hier wird meine Mutter in einem geschützten Rahmen nach ihren Wünschen und Möglichkeiten liebevoll gefördert“, so Peter Gunkel. Auch wenn die Erinnerung schon kurz nach einem Gruppentreffen wieder verblasst – es verbleibe ein warmes Gefühl.
Fotos helfen der alten Dame, sich an geliebte Menschen wie ihre neunjährige Enkelin Alina zu erinnern, meistens aber nur in Bruchstücken. „Auch wenn wir täglich telefonieren und uns nahezu jeden Abend sehen – häufig kommt dann dennoch ein Anruf, warum ich mich so selten sehen lasse.“ Peter Gunkel zuckt hilflos mit den Schultern. „Nachdem meine Mutter vor einigen Wochen gefallen ist, hat sich die Demenz verstärkt. Eigentlich wollte ich eine stationäre Unterbringung noch weiter hinauszögern, aber ich sehe mittlerweile ein, dass ein Umzug die richtig Lösung ist.“
Gudrun Gunkel folgt dem Gespräch...